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Meine Mantras beim Schreiben

  • Autorenbild: sibylle paraquin
    sibylle paraquin
  • 28. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

Welche Wahrheiten über das Schreiben mich besonders beeinflussen, verrate ich dir heute. Der Weg zu manchen davon war lang und nicht alles kann ich jeden Tag “durchhalten”, denn (Selbst-) Zweifel gehören dazu. Trotzdem helfen mir diese Gedanken auch dann meistens weiter.

Schreiben ist super, Handwerk noch besser

Vielleicht geht es nur mir so, aber mir war schnell klar: Wenn ich professionell schreiben möchte, will ich es vorher lernen. Deshalb habe ich damals überhaupt begonnen, Seminare zu besuchen und so die textmanufaktur gefunden.

Das Wissen, dass Schreiben ein Handwerk ist, das jede*r lernen kann, nimmt viel Druck. Entzaubern wir den Mythos des Genies, das einfach so perfekte Bücher schreiben kann! Talent und Ideen sind durchaus wichtig, aber Handwerk macht deine Geschichten erst richtig gut! Show, don’t tell, Spannungskurven, alle Sinne nutzen, Zeitebenen, Erzählperspektive, Dialoge schreiben … Am Anfang erscheint es extrem viel, aber es lohnt sich und gibt dir Sicherheit. Es muss nicht gleich ein ganzes Fernstudium sein, aber handwerkliche Methoden zu lernen, kann ich wirklich nur empfehlen. Auch empfehlen kann ich dazu diese Angebote:


Fernstudium in verschiedenen Bereichen, Seminare, Schreibreisen, Impulsvorträge (für Mitglieder), jährliche Tagung für Autor*innen


Autor*innenausbildung, Meisterklassen, Schreibreisen, Schreibwerkstätten


Schreibcoaching, Workshops, Workbooks zum Selbstbearbeiten, Schreibwerkstatt


Wochenende in Nürnberg mit Meisterklasse, Lesungen, Vorträgen und buntem Textualienmarkt



Blaue Postkarte vor weißer Wand. Eine schwarze Klammer hält sie an einem schwarzen Gestell. Der Text des folgenden Zitats in Weiß.

“Jedes Wort, das ich schreibe, ist ein gutes Wort” - Kea von Garnier

Wenn Text da ist, kann man ihn überarbeiten. Die innere Zensur auszuschalten, ist immer schwer, beim Schreiben ganz besonders. Der Mythos vom Genie, aus dem die Geschichte herausbricht und dann perfekt auf dem Papier landet, hält sich hartnäckig. Ganz ehrlich: Wenn es so wäre, wozu bräuchte es dann das Lektorat? Eben.

Gute Geschichten brauchen Überarbeitung, Überarbeitung und noch mehr Überarbeitung. Das zu verinnerlichen, hilft ungemein! Es nimmt den Druck, dass jedes Wort von Anfang an perfekt sein muss. Das war für mich ein langer Weg und es funktioniert nicht jeden Tag reibungslos. Aber meistens kann ich einfach drauflosschreiben. Der Feinschliff kommt später.

Das gilt übrigens auch für den ersten Satz, auf dem ja immer besonders hohe Erwartungen lasten. Gerade den kann man so oft ändern, bis er zur Geschichte passt.

Schreiben ist nicht einsam

Ohne Input von anderen, ohne über Erfahrungen zu sprechen, ohne Feedback zu meinen Texten, wüsste ich nicht, wo ich heute wäre. Mein erstes veröffentlichtes Buch stünde ganz sicher nicht im Regal. Sei es in Workshops, Schreibwerkstätten oder in meiner feinen Schreibgruppe: Ohne Austausch geht es nicht. Funktioniert mein Plot so? Wirkt das Kapitel so, wie ich möchte? Ist die Figur zu platt? Solche und andere Fragen beantworten mir meine Schreibfreundinnen - und das ehrlich. Auch in Workshops ist es so wertvoll, über Texte zu sprechen. Über meine und die von anderen, denn jedes Nachdenken über schreiben bringt mich selbst weiter.

Klar könnt ihr das auch anderen Leuten erzählen. Besonders wenn ich irgendwo hänge, löst sich oft schon etwas, nur weil ich mein Problem meiner Partnerin schildere. Aber Menschen, die auch schreiben, verstehen manches besser. Manches muss man gar nicht erklären. Ich kann nur sagen: Suche dir Menschen, die schreiben. Einer reicht auch schon.

Wo du die findest? Über Instagram bilden sich oft online Comunitys. Wenn du in einem Workshop die Gruppe toll fandest, rege doch an in Kontakt zu bleiben. Beim Selfpublisher Verband geht es ebenfalls um Austausch. Literaturhäuser, Volkshochschulen und andere Institutionen bieten oft Schreibwerkstätten an. Frag einfach mal herum - oder mach einfach selbst eine Gruppe auf.



Eine querformatige Postkarte vor weißer Wand. Eine schwarze Klammer hält sie an einem schwarzen Gestellt. Sie ist Petrol und geht unten in Rot über. Darauf zu lesen ist das folgendes Zitat.

Scham stirbt, wenn Geschichten erzählt werden - Annabelle Stehl

Dieser Satz hängt immer über meinem Schreibtisch, weil er einen meiner Antriebe beschreibt. Wenn wir uns in Geschichten wiederfinden, sind wir weniger allein - egal, ob wir sie lesen oder schreiben.




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